Die Jahre in der Bezirksliga von 1978 bis 1982
Nach elfjähriger Abwesenheit begann im Spieljahr 1978/79 die zweite Hötensleber Bezirksligazeit. Kontrahenten waren nunmehr wieder viele alte Bekannte aus früheren Zeiten, wie Chemie und Motor Schönebeck, Lok Halberstadt, Turbine Magdeburg, Aktivist Gommern, Traktor Klötze, Empor Tangermünde, Empor Klein Wanzleben und Traktor Gröningen.
Parallelen zum ersten Aufstieg 1956
Die Aufstiegsmannschaft von 1978 kann auf eine ähnliche Entwicklung verweisen, wie das Team von 1956, das erstmalig den Sprung in die Bezirksliga Magdeburg schaffte. Erfolgreiche Juniorenjahrgänge bildeten den Stamm der jungen, hoffnungsvollen und entwicklungsfähigen Bezirksligamannschaft der Saison 1978/79.
Der Nachwuchs rückt auf
Zu den bereits erfahrenen und bewährten Spielern wie Eckard Rollwage, Peter Jechorek, Heinz Niemann, Karl-Heinz Plötzke, Gernrot Falke und Roland Lang waren aus dem Juniorenbereich so nach und nach Talente wie Wilfried Peine, Harald Hermann, Henning Oesler, Birger Czarnyan, Rüdiger Ohnesorge, Werner Hustedt, Harry Reuer, Karsten Paschke, Frank Ohnesorge, Raimund Horn, Detlef Rude, Raimund Müller und Olaf Mathies in den Kader der 1.Mannschaft von Aktivist Hötensleben aufgerückt. In der ersten Zeit wurde das auswärtige Auftreten der Mannschaft häufig mit der Frage verbunden, ob man mit einer Juniorenmannschaft angereist sei.
Höhere Anforderungen setzten sich durch
Mit Hans-Joachim Sarnes übernahm ein Trainer das Amt der Ersten, der die meisten Spieler schon aus dem Nachwuchsbereich kannte. Mit Konsequenz und Durchsetzungsvermögen setzte er seine Vorstellungen um. Dank der guten Unterstützung durch Gerhard Rude und Wolfgang Hustedt, die als engagierte Betreuer und Mannschaftsleiter wirkten, gelang die Formierung einer leistungsstarken Mannschaft, die in der zweiten Hötensleber Bezirksligazeit den Zuschauern lange Jahre viel Freude bereitete und für die meisten Mannschaften ein ernsthafter Konkurrent war.Nicht zuletzt trugen auch die Vereinsführung unter der Leitung von Ernst Heidekorn und die ausgezeichnete Arbeit von Fußball-Sektionsleiter Rudi Ritschel maßgeblich zu diesem Erfolg bei.
Das Spieljahr 1978/79
Die Mannschaft hatte in der neuen Klasse einen guten Start, denn am Ende der Saison belegte Hötensleben als Aufsteiger mit 30:30 Punkten (61:72 Tore) einen ausgezeichneten 7.Tabellenplatz. Hinter dem Bezirksmeister Lok Halberstadt (81 Tore) hatte die Aktivst-Elf den zweitbesten Angriff aufzuweisen. Harald Hermann belegte mit 21 Treffern den zweiten Rang in der Torschützenliste hinter Gerald Thiele (Chemie Schönebeck), der 25 Tore schoss.
In den Kreisderbys gegen Traktor Gröningen gab es für beide Teams je einen Sieg (2:1, 3:4) zu verzeichnen. Beim 2:1-Heimsieg traten die Hötensleber in folgender Besetzung an: Peter Jechorek, Heinz Niemann, Roland Lang, Gernrot Falke, Karsten Paschke, Harald Hermann, Frank Ohnesorge, Klaus Goßler, Werner Hustedt (60. Detlef Rude), Harry Reuer, Wilfried Peine. Vor 360 Zuschauern trafen Hermann und Ohnesorge für Aktivist sowie Dobritz für die Gröninger.
Torhüter Peter Jechorek gehörte zu den Stützen der Mannschaft
Foto: R.Klar
Am Saisonende stieg Lok Halberstadt als Bezirksmeister in die DDR-Liga auf.
Traktor/Aufbau Parey und Traktor Gröningen mussten als Absteiger die Bezirksliga verlassen. Ihre Plätze nahmen Einheit Burg, Motor/Vorwärts Oschersleben und Traktor Krusemark (ein absoluter Bezirksliga-Neuling) als Aufsteiger ein.
Das Spieljahr 1979/80
Das Spieljahr 1979/80 sollte eines der schwierigsten Bezirksligajahre in der Hötensleber Fußballgeschichte werden. Bis zum Ende der ersten Halbserie konnten bei nur einem Sieg und vier Unentschieden lediglich 6 Punkte verbucht werden. Damit lag man abgeschlagen am Tabellenende und wurde bereits als sicherer Absteiger gehandelt.
Mit Bravourleistung noch Klassenerhalt geschafft
Doch in der Rückrunde fand die Mannschaft zu ihren alten Tugenden (Kampfkraft und Einsatzbereitschaft) zurück. Von den noch zu vergebenden 30 Punkten wurden 19 gewonnen. So wurden unter anderem gegen Post Magdeburg (7:3), Motor Schönebeck (6:3), Einheit Wernigerode II (4:1), Empor Klein Wanzleben (1:0) und den späteren Bezirksmeister Chemie Schönebeck (3:2) Doppelpunktgewinne erzielt. Mit 25:35 Punkten (65:65 Tore) erreichte man am Saisonende einen kaum mehr für möglich gehaltenen 11.Tabellenplatz.
Großes Lob von der „Fuwo“
Diese großartige Leistung veranlasste sogar „DIE NEUE FUßBALLWOCHE“, einziges Fachblatt der ehemaligen DDR, zu einem uneingeschränkten Lob: „Wie man selbst aus einer beinahe aussichtslosen Situation noch etwas machen kann, bewies Aktivist Hötensleben mit einer wahren Energieleistung. 65 Tore zeichneten den Aufsteiger des Vorjahres als eine offensivfreudige Vertretung aus.“
Sieg und Unentschieden im Kreisderby
Die Kreisvergleiche mit Motor/Vorwärts Oschersleben endeten 0:0 und 3:0. Beim 3:0-Sieg in Oschersleben traten die Hötensleber in folgender Besetzung an: Heiko Borchers, Raimund Müller, Roland Lang, Gernrot Falke (75. Gerold Malcher), Wilfried Peine, Harald Hermann, Frank Ohnesorge, Heinz Niemann, Werner Hustedt, Harry Reuer, Henning Oesler. Vor 500 Zuschauern erzielten Reuer, Hustedt und Hermann die Treffer.
Ab-und Aufsteiger
Mit Post Magdeburg und Motor Mitte Magdeburg mussten zwei Mannschaften aus der Bezirkshauptstadt absteigen Da die 1.Mannschaft von Einheit Wernigerode in der DDR-Liga den Klassenerhalt verpasste, war auch deren zweite Team zum Verlassen der Bezirksliga gezwungen. Die Aufsteiger Traktor Förderstedt und Vorwärts Havelberg kamen dafür neu hinzu.
Foto Sowjetischer Armeesportklub zu Gast
1979 war der Sowjetische Armeesportklub (SASK) Elstal zu Gast. Für Hötensleben (dunkle Trikots) spielten Frank Ohnesorge, Harry Reuer, Harald Hermann, Wilfried Peine, Eckard Rollwage, der spätere Bundesligaschiedsrichter Bernd Heynemann (hinten von links). Vorn von links: Gerold Malcher, Werner Hustedt, Roland Lang, Raimund Horn, Hennig Oesler, Gernrot Falke.
Das Spieljahr 1980/81
Recht verheißungsvoll begann die Aktivist-Elf das Spieljahr 1980/81, denn nach vier Spieltagen lag man mit Liga-Absteiger Einheit Wernigerode und Motor Schönebeck (alle 6:2 Punkte) gemeinsam an der Tabellenspitze. Allerdings musste man sich für den Rest der Saison in der Tabelle wieder weiter nach unten orientieren. Knackpunkt war der 5.Spieltag, als man das Heimspiel gegen Motor Schönebeck vor 400 Zuschauern mit 2:3 verlor.
Klassenerhalt erst kurz vor Saisonende
Der Klassenerhalt konnte erst zwei Spieltage vor Saisonende durch einen 2:0- Heimsieg gegen Empor Tangermünde (Tore: W.Peine und H.Oesler) sicher gestellt werden. Mit 24:36 Punkten (52:57 Tore) erreichte man den 13.Tabellenplatz. Harry Reuer erzielt 17 Treffer und kam damit auf Platz 4 der Torschützenliste. Traktor Bertkow stellte mit Frank Lühe (22 Tore) den Torschützenkönig.
Ab- und Aufsteiger
Kali Wolmirstedt und Stahl Ilsenburg mussten den bitteren Weg zurück in die Bezirksklasse gehen. Bezirksmeister wurde Einheit Wernigerode, das direkt in die DDR-Liga aufstieg. Die Aufstiegsplätze nahmen Einheit Wernigerode II und Traktor Bismark ein, Chemie Schönebeck kam aus der DDR-Liga zurück.
Im Kreisdery Oschersleben zweimal vorn
Im Kreisduell blieb Motor/Vorwärts Oschersleben in beiden Vergleichen siegreich (2:1, 4:0). Bei der 1:2-Niederlage auf eigenem Gelände vor 350 Zuschauern traten beide Teams in folgenden Besetzungen an:
Aktivist: Borchers, Malcher (80. Dr. Ullrich), Lang, Falke, Rollwage, Hermann, Niemann (55. Steffens), F.Ohnesorge, Hustedt, Reuer, Oesler
Motor/Vorwärts: Kaiser, Lumpe, Löhning, Schönduwe, Hustedt, L.Schumann, Hentrich, Schüler, Lehmann, Brisch, Schütze
Hentrich und Schütze sorgten für eine 2:0-Führung der Gäste, Frank Ohnesorge für den Ehrentreffer der Hausherren.
Heiko Borchers aus Barneberg war ein Schlussmann mit großen Potenzen
Das Spieljahr 1981/82
In die Meisterschaftsrunde 1981/82 gingen die Hötensleber erneut mit der Zielsetzung, den Klassenerhalt zu sichern. Während der gesamten Saison bewegte man sich in der Tabelle zwischen unterem Mittelfeld und Abstiegszone. 25:35 Punkte (57:57 Tore) reichten am Ende für Tabellenplatz 10. Erfolgreichste Torschützen mit je 12 Treffern waren Reuer und Hermann. Dies bedeutete Platz 6 der Torschützenliste, die Lehmann (Vorwärts Havelberg) mit 30 Toren anführte.
Ab-und Aufsteiger
Die Abstiegsplätze belegten mit Turbine Magdeburg und Aktivist Gommern zwei traditionsreiche Bezirksliga-Teams. Vorwärts Havelberg wurde Bezirksmeister, verzichtete aber auf den Liga-Aufstieg. Dafür stieg Motor Schönebeck als Vizemeister in die 2.Liga auf.
Oschersleben mit Sieg und Unentschieden
Im internen Kreisvergleich stand Motor/Vorwärts Oschersleben (12.Tabellenplatz) zwar hinter Hötensleben in der Abschlusstabelle, blieb aber in beiden Begegnungen (5:1, 1:1) ungeschlagen. Beide Mannschaften standen sich beim 1:1 in Hötensleben auf dem Sportplatz Bahnhofstraße in folgenden Aufstellungen gegenüber:
Aktivist: Borchers, Niemann, Peine, Siebert, Müller, Hermann, W.Rzehaczek, F.Ohnesorge, Hustedt, Reuer, Oesler (60. Falk)
Motor/Vorwärts: Wöltge, Löhning, Lumpe, Zahn, Brock, Bergmann, L.Schumann, Schütze, Hentrich, Döring, Lehmann
Vor 400 Zuschauern erzielte Lumpe die Gästeführung und Hustedt fast mit dem Schluss- pfiff den Ausgleich.